Bunte oder schwarze Smileys und Kringel, Tags wie USP oder DSF und immer wieder das Schriftzeichen OZ: Hamburgs berühmtester Sprayer ist im Stadtbild der Hansestadt allgegenwärtig. Auf tristen Tunnelwänden, Bunkern, Rückseiten von Verkehrsschildern hat er seine Spuren hinterlassen. Mit singulärer Hartnäckigkeit ist der 64-jährige OZ seit mehr als 20 Jahren Nacht für Nacht in Hamburg unterwegs. Er bestreitet das Vorrecht der Werbebotschaften, den öffentlichen Raum konkurrenzlos zu prägen, und reklamiert ein Recht auf Stadt für alle.

Deshalb wurde OZ zu insgesamt acht Jahren Gefängnis wegen »fortgesetzter Sachbeschädigung« verurteilt. Aus dem gleichen Grund hat er Generationen von Graffiti- und Streetartkünstlern inspiriert. Und was als »Aufstand der Zeichen« auf den Straßen der 1960er Jahre begann, ist als Urban Art längst in Galerien, Werbeagenturen und Universitäten angekommen.

In den Beiträgen des Buches werden die Strafverfahren gegen OZ als Exempel der Kriminalisierung von Streetart analysiert, der öffentliche Raum gegen seine zunehmende Privatisierung verteidigt, die Vereinnahmung von Urban Art durch Werbung und Kommerz kritisch untersucht. Das Buch würdigt das Schaffen von OZ aus künstlerischer Perspektive und geht der Frage nach, was den Menschen hinter dem legendären Kürzel bewegt.

Verlag Assoziation A
ISBN 978-3-86241-424-6
Erschienen 03/2014
Zahlreiche farbige Abbildungen, Fotos von Theo Bruns , 156 Seiten, Paperback, vergriffen

Das Buch ist mittlerweile vergriffen, steht aber online auf der Seite “City of OZ” kostenlos zur Verfügung!

Inhalt

Vorwort
Andreas Blechschmidt & KP Flügel & Jorinde Reznikoff

OZ – eine Annäherung
Sven Stillich

Ist »OZ« Kunst oder: Was ist Kunst, wenn OZ Künstler ist?
Jorinde Reznikoff

»Prozess« in drei Akten mit und um OZ herum
Gespräche mit dem Galeristen Alex Heimkind
Jorinde Reznikoff

Streetart zwischen Illegalität und Galerie
Interview mit Rudolf Klöckner
KP Flügel

OZ stellt unser gesamtes System in Frage
Interview mit Christoph Tornow
KP Flügel

Stimmen zu OZ
Herr von Eden | Jan Delay | Christian Hahn | Klaus Lemke |
Schorsch Kamerun | Gästebuch Ausstellung »untitled«

Streetart zwischen Subversion, Werbeindustrie und Kunstmarkt
Am Beispiel von We Are Visual, Miss.Tic und Blek le Rat
KP Flügel

Das Verfahren gegen OZ
Kunstfreiheit versus Strafrecht
Andreas Beuth

All City King – OZ und der städtische Raum
Andreas Blechschmidt

FREE OZ, oder: Hamburg ohne OZ ist München
Streetartisten solidarisieren sich mit OZ
Los Piratoz | ALIAS | John Reaktor und die Sam Crew | Rebelzer | Zipper die Rakete |
mittenimwald | Marshal Arts | Pappsatt
Theo Bruns

OZ ist unsre Leitkultur
Pappsatt

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