Malen in den Fluren und Kellern des Rauch-Hauses am Mariannenplatz in Kreuzberg, eines der ersten besetzten Häuser Berlins (1971) und seitdem selbstverwaltetes Wohnkollektiv und Anlaufstelle für obdachlose Jugendliche.

Benannt ist es nach dem Anarchisten und Stadtguerillero Georg von Rauch, der wenige Monate vor der Besetzung bei einer versuchten Festnahme von der Polizei erschossen worden war. Bekannt geworden ist es u. a. durch die Musik der Gruppe »Ton Steine Scherben«, die einen Song über das Haus und die Besetzung veröffentlichten.

50 Jahre später leben und arbeiten hier immer noch etwa 40 Menschen im Kollektiv, unter ihnen viele Künstlerinnen und Musikerinnen. Legendär sind die Veranstaltungen im hauseigenen Keller, wie z. B. Technopartys mit dem Krachtigall-Kollektiv, Rap-Konzerte mit den »Paradize Huztla$$« oder den »Toten Crackhuren im Kofferraum« sowie die regelmäßige Casino-Party mit Kakerlaken-Rennen. Die Außenwände und Flure sind ein Spiegel dieser Geschichte und aufwendig und liebevoll von ihren Bewohner innen und Gästen bemalt.

Fotos: Anette/Rauchhaus; RYC; Simon Ostwest.