Steigende Mieten, Privatisierung öffentlicher Flächen, Gentrifizierung und Verdrängung aus der Innenstadt sind die Folgen einer neoliberalen Stadtentwicklung, die zunehmend in den Fokus der Kritik gerückt ist.
»Reclaim Your City« gibt den urbanen Protestbewegungen eine Stimme, die sich demgegenüber mit unterschiedlichen Methoden den öffentlichen Raum aneignen und ein Recht auf Stadt reklamieren. Mittel der Gegenwehr sind physische Aneignungen wie Haus- und Platzbesetzungen, Blockaden von Bauvorhaben oder Zwangsräumungen, aber auch Demonstrationen und Verfremdung von Werbung, kritische Kartierung und Erstellung von Leerstandsmeldern. Das Buch erklärt die Strategien der Raumaneignung dieser Bewegungen und fragt danach, wie sich KünstlerInnen und GestalterInnen in der Stadtpolitik positionieren.
Anhand des konkreten Beispiels Berlin liefert das Buch einen repräsentativen Querschnitt durch die emanzipatorischen städtischen Bewegungen der aktuellen Zeit. Es beschreibt den Wandel der Städte im Neoliberalismus und stellt die Auseinandersetzungen um Macht und Teilhabe am städtischen Raum dar.
Trotz des Fokus auf Berlin bietet das Buch einen allgemein übertragbaren Überblick auf städtische Proteste weltweit. »Reclaim Your City« schlägt die bildliche und inhaltliche Brücke zwischen Mietprotesten, Nachbarschaftsgärten, Graffiti-Kultur und den Aufständen illegalisierter MigrantInnen.
Erschienen 10/2014, Verlag Assoziation A
ISBN 978-3-86241-437-6
Zahlreiche Abbildungen, Hg.v. Pappsatt Medien-Kollektiv, 168 Seiten, Paperback, vergriffen, ursprünglicher Preis 16,00 EUR
PDF zum freien Download auf der Website Assoziation A.
INHALTSVERZEICHNIS
EINLEITUNG
Urbane Protestbewegungen heute S. 12
Persönlicher Bezug zum Thema S. 13
Recht auf Stadt – Bewegung für eine urbane Gesellschaft S. 16
Stadt als umkämpfter Raum S. 17
TEIL 1: STADT IM NEOLIBERALEN WANDEL
Die Krise der Stadt im Fordismus S. 20
Stadt als Unternehmen S. 21
Image City – Stadt als Marke S. 24
Kultur als Standortfaktor S. 24
Privatisierung des öffentlichen Raums S. 25
Verdrängung S. 26
Verdrängung durch Privatisierung S. 26
Architektur als Hilfsmittel der Verdrängung S. 27
Gentrifizierung: Verdrängung durch Aufwertung S. 28
TEIL 2: SOZIALE PRODUKTION VON RAUM S. 36
Raum und Macht S. 40
Der öffentliche Raum S. 40
Kommunikation und Machtverhältnisse S. 41
Macht über die Kommunikationsmittel S. 41
Präsenz als Machtdemonstration S. 42
Der Verlust öffentlichen Raums S. 43
Aneignungskämpfe um den öffentlichen Raum S. 43
TEIL 3: STRATEGIEN DER STADTANEIGNUNG S. 46 A:
- PHYSISCHE RAUMANEIGNUNG -– BESETZUNGEN S. 50
Haus- und Platzbesetzungen S. 54
Die Hausbesetzungsbewegung in Berlin S. 55
Guerilla Gardening – Städtisches Gärtnern S. 60
Temporäre Besetzungen S. 63
Blockaden S. 63
Blockaden von Zwangsräumungen S. 65
Blockaden von Bauvorhaben S. 66
TEMPORÄRE AUTONOME ZONEN S. 68
Temporäre autonome Zonen
Free Partys S. 71
Open Air Partys S. 72
Reclaim the Streets S. 73
B:
- ANEIGNUNG DER SYMBOLISCHEN BEDEUTUNG DES RAUMS -– PROTESTKOMMUNIKATION S. 74
Inszenierte physische Präsenz
Demonstrationen S. 77
Besetzung als Kommunikationsstrategie S. 85
…zur sozialen Vernetzung S. 85
…als Demonstration von Gegenmacht S. 87
Gestaltung des öffentlichen Raums S. 91
Urban Art: Die Kunst der Kommunikation S. 92
Graffiti S. 94
Street Art S. 95
Gestaltete politische Kommunikation S. 99
Wandbilder S. 100
Plakate S. 105
Transparente S. 109
Aneignung der gegnerischen Kommunikationskanäle S. 110
Protest-Markierungen S. 112
Kampagnen S. 114
C:
- REPRÄSENTATION VON RAUM -– KRITISCHES KARTIEREN S. 118
Karten und Machtverhältnisse S. 120
Kritische Geografie S. 122
Kritisches Kartieren S. 124
Karten als Werkzeug sozialer Bewegungen S. 128
Karten als Neu-Definition von Raum S. 133
Karten als Repräsentanz widerständiger Akteure S. 134







