Wholecar in Vorbereitung zu dem bevorstehenden G8-Gipfel im Juni 2007 in Heiligendamm bei Rostock.

Der G8-Gipfel im Juni 2007 in Heiligendamm mobilisierte viele unterschiedliche politische Gruppen und Bewegungen, wahrscheinlich auch deshalb, weil die Sicherheitsbehörden schon Monate vorher versuchten, Aktivist*innen mit Hausdurchsuchungen, Telefonüberwachung und sogar Peilsendern am Auto einzuschüchtern, unter dem Vorwand, diese würden terroristische Aktivitäten gegen den Gipfel planen. Später meldete die Polizei, als Clowns verkleidete Demonstrant*innen würden mit Wasserpistolen Salzsäure in die Augen der Beamten spritzen, was natürlich ebenfalls eine freie Erfindung war, um die Proteste in Verruf zu bringen. Für viele war es ein Motivationsschub, erst recht deutliche Zeichen gegen den Gipfel und die Repression zu setzen.

Dass der erste große Gipfel der globalen Machtelite seit vielen Jahren in Deutschland heftige Proteste hervorrufen würde, war nach den vorherigen Gipfel-Ereignissen absehbar. Die aufgeheizte Stimmung vor dem Gipfel in Heiligendamm entlud sich trotz der Vielfalt der angereisten Teilnehmer*innen und ihrer mitgebrachten Mittel des Protests – vom Demo-Rave bis zur Clowns-Performance – in heftigen Straßenschlachten bei der Auftaktdemonstration am Rostocker Hafen. Letztlich konnte das Gipfeltreffen dank der Massenblockaden an den Zufahrtswegen des Tagungsgeländes nur eingeschränkt stattfinden. Es war ein Erfolg, es geschafft zu haben, durch viele öffentlichkeitswirksame Aktionen die mediale Aufmerksamkeit auf die Proteste zu lenken, von denen Graffiti ein Teil waren.

Screenshots: 1UP
Fotos der Proteste in Heiligendamm: Caro E.