Vor allem im Bezirk Wedding entstanden seit ca. 2016 viele großformatige Sprüche auf Brandwänden an zentral gelegenen Stellen und Verkehrsknotenpunkten, die jeweils Bezug auf eine bestehende politische Initiative nahmen.
Aufgegriffen wurden z.B. die Kampagne »Zwangsräumungen verhindern« oder die Kiez-Initiative »Hände weg vom Wedding«, das deutschlandweite Bündnis »Aufstehen gegen Rassismus«, die Geflüchteten-Proteste (»No Border«, »Migration is not a crime«) und der Widerstand gegen die rechtradikale Partei AfD (»Keen Bock uff Afd«). In der Neuköllner Sonnenallee ist an zentraler Stelle »Mieten runter, Wände bunter« zu lesen und genau gegenüber »Berlin werbefrei«, eine Kampagne gegen Werbung im öffentlichen Raum.
Versehen wurden die Sprüche immer mit einem Anker-Symbol, der die Sprüche labelt, aber nicht um einen Urheberin bekannt zu machen, sondern damit Außenstehenden klar ist, dass sich die einzelnen Parolen politisch aufeinander beziehen. Das Projekt ist offen für andere, die dazukommen, und ist darauf angelegt, dass es verbreitet und vervielfältigt wird und andere inspiriert. Damit soll gezeigt werden, dass es nicht nur sinnvoll ist, sein eigenes Süppchen zu kochen, z.B. Stadtpolitik zu machen, sondern auch mit Menschen zusammenzuarbeiten, die durch Jobcenter-Schikane abgehängt sind, die sozialen Rückhalt brauchen oder die keinen sicheren Aufenthaltsstatus haben.
Fotos: RYC.